Stuhl aus aliphatischen Polyurethanen
Elemente, Formteile, Werkstoffe

Der Designerstuhl zeigt das Potenzial von aliphatischen Polyurethanen für die Möbelherstellung (Bild: Thomas Schnur).
Polymershersteller Covestro und Arcesso Dynamics, ein Hersteller von kundenspezifischen Polyurethanteilen, haben ihre »Arfinio«-Technologie eingesetzt, um als erste Anwendung im Möbelbereich ein Stuhlsystem des Designers Thomas Schnur zu realisieren. Dank der speziellen Technologie können nahtlose Möbel mit organischen und klaren Formen realisiert werden, die Konstruktion, Funktion und Form miteinander verbinden und so die visuelle und physische Qualität steigern. Denn das Möbeldesign stößt bei der Arbeit mit herkömmlichen Solid-Surface-Werkstoffen an Grenzen. Einzelne Teile müssen zugeschnitten und zusammengeklebt werden, was ein langwieriger, arbeitsintensiver und teurer Prozess ist, der die Herstellung komplexer Formen unpraktisch macht.
Kaum Designeinschränkungen
Das Verfahren der beiden Kunststoffspezialisten kombiniert das Reaktionsspritzgießen (RIM) mit aliphatischer Polyurethanchemie. Der daraus entstehende Werkstoff hat das Aussehen und die Haptik eines Solid-Surface-Werkstoffs, kann aber in einem Stück hergestellt werden. Dies ermöglicht wirklich nahtlose Teile mit weit weniger Designeinschränkungen, die Gussform kann einfach an die gewünschte Form angepasst werden. Der Designerstuhl ist leicht, sodass pro Stück weniger Werkstoff benötigt wird. Aufgrund seiner wirklich nahtlosen Beschaffenheit und seiner hohen Widerstandsfähigkeit ist er zudem besonders langlebig. Darüber hinaus verfügt er über eine angenehme Haptik und fühlt sich warm an. Als Monowerkstoff kann das Material am Ende seiner Lebensdauer zerkleinert und wieder in neue Produkte eingebracht werden, was Möbelherstellern hilft, den Kreislauf zu schließen und Industrieabfälle zu reduzieren.