»Bauen mit Holz im urbanen Raum«

Artikel vom 8. Juli 2024
Veranstaltungen

Trotz Baukrise blickt die Holzbranche optimistisch in die Zukunft. Das wurde beim 5. Deutschen Holzbau Kongress (DHK) am 11. und 12. Juni 2024 in Berlin deutlich. Die zahlreichen Beispiele im mehrgeschossigen Bauen täuschen über weiterhin bestehende regulatorische Hemmnisse hinweg. Auf diese Hemmnisse machte der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) als einer der ideellen Träger des Kongresses aufmerksam.

V. l.: Dr. Denny Ohnesorge, Hauptverband der Deutschen Holz- und Kunststoffindustrie, Martin Langen, B+L Marktdaten, Christiane Conrads, PwC, Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Bild: HDH).

Bei seiner fünften Auflage stand der DHK in diesem Jahr unter dem Motto »Bauen mit Holz im urbanen Raum«, denn angesichts des großen Bedarfs an Wohnraum einerseits und der Auswirkungen der Klimakrise andererseits kommt der Holzbau aktuell gerade in den Städten immer stärker zum Zug, wie zahlreiche Projekte im urbanen Raum, aber auch in ländlichen Gebieten zeigen. Das wurde in den verschiedenen Technik-, Wirtschafts- und Politikvorträgen klar.

Nachhaltige Stadtentwicklung für mehr Wohnraum auf begrenzter Fläche

Auf dem Kongress zeigten die Referierenden auf: Das Bauen mit Holz bietet aufgrund seiner konstruktiven Möglichkeiten sehr gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die mehr Wohnraum auf begrenzter Fläche schafft und gleichzeitig hohe Beiträge zum Klimaschutz leistet.

HDH-Hauptgeschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge betonte die Wachstumsimpulse, die gerade auch vom seriellen Bauen und Sanieren ausgehen: »Serielles Bauen bedeutet im 21. Jahrhundert, hohen Ansprüchen von Verbrauchern und Unternehmen an Qualität, Komfort und Umweltschutz gerecht zu werden – im Technischen ebenso wie im Optischen, bei der Planung ebenso wie bei der Ausführung des Baus«. Pluspunkte biete das serielle Bauen nach seiner Darstellung durch digitale Planung, standardisierte Prozesse und vorgefertigte Bauelemente sowie Technikmodule, mit denen ein klimaneutraler Energiestandard zu erschwinglichen Kosten realisiert werden könne. »Wie auf dem DHK deutlich wurde, treiben gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen die Entwicklungen im Holzbau voran, nicht zuletzt in der Region Berlin-Brandenburg.« Der Landesbeirat Holz Berlin-Brandenburg e.V. gründete mit seinen Mitgliedern im Beisein des Brandenburger Bauministers Rainer Genilke das Holzbaucluster Berlin-Brandenburg.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen, Sören Bartol (SPD), würdigte auf dem Kongress die Leistungen des Holzbaus und ging auf Initiativen der Bundesregierung für nachhaltiges Bauen ein: »Holz ist für das Bundesbauministerium ein bedeutender Baustoff, wenn es darum geht klima- und ressourcenschonend zu bauen. Holz wird für das serielle und modulare Bauen immer wichtiger. Zahlreiche bewährte und neue Marktteilnehmer integrieren Holz in ihre Prozesse beim schnellen Bauen. In allen Förderprogrammen des Bundesbauministeriums steckt Klimaschutz drin. Das Bauen mit Holz punktet hier mit guten ökobilanziellen Eigenschaften. Ohne die Holzbaubranche und Akteure wie den HDH würde es nicht gehen. Ihr Engagement trägt diese Politik entscheidend mit.«

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Qualitätssicherung und rationelle Bauweisen berücksichtigt

Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim, resümierte zum Kongress in seiner Funktion als Präsident des Forums Holzbau: »Die Bauwirtschaft befindet sich aktuell in einer schwierigen Auftragssituation. Eine Ausnahme bildet unter anderem der objektorientierte Holzbau, auch in mehrgeschossigen Bauweisen. Dieser erfreut sich einer zunehmenden Nachfrage. Dieser Aufschwung ist das Ergebnis einer mehrjährigen Positionierung des Bauens mit Holz unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Qualitätssicherung und rationeller Bauweisen. Aktuell stehen serielles und bezahlbares Wohnen im gesellschaftlichen Fokus. Vorfertigung und der Modulbau werden diesen Anforderungen gerecht und waren auch deshalb ein Schwerpunkt der diesjährigen Auflage unseres Kongresses. Mit dem Format ist es uns als Veranstaltern langjährig immer wieder gelungen, Impulse für das nachhaltige Bauen mit dem Werkstoff Holz zu setzen. Die seit dreißig Jahren durchgeführten Kongresse des Forum Holzbaus mit 9000 Teilnehmern pro Jahr haben wesentlich zum Erfolg der Holzbaubranche beigetragen.«

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