HDF/MDF aus Dattelpalmwedeln
Komplettanlagen zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten
Zerkleinerte Palmwedel, aus denen MDF- und HDF-Platten hergestellt werden (Bild: Dieffenbacher).
In Zusammenarbeit mit MT Mixers aus Ägypten und dem deutschen Unternehmen Weser Industrie- und Anlagentechnik GmbH liefert Dieffenbacher eine innovative Anlage zur Herstellung von hoch- und mitteldichten Faserplatten (HDF/MDF) aus Dattelpalmwedeln an die ägyptische National Service Projects Organization (NSPO). Die Anlage wird in der Region Toshka gebaut und soll im Herbst 2025 ihre erste Platte produzieren.
125.000 m³ MDF/HDF-Platten pro Jahr
Weser tritt dabei als Generalunternehmer für das Gesamtvorhaben mit einer Fläche von 400.000 m² auf. Der Lieferumfang von Dieffenbacher für die komplette Anlage umfasst eine »Maier«-Hackerlinie, bestehend aus einem Trommelhacker mit extragroßer Einzugshöhe speziell für großvolumiges Material, einem Aufgabeband, einem Vibrationsdosiertisch und einem Rechipper. Außerdem werden Hackschnitzelreinigung, Refiner, Trockner und Sichter, Leimaufbereitung und -dosierung, Formstraße und Formstation, eine kontinuierliche Presse »CPS+« mit Pressenabluftreinigungssystem, Rohplattentransport sowie Schleifstraße, Umreifungsanlage und pneumatische Systeme geliefert. Auch für die Automatisierung und die Elektrik der Anlage ist der Anlagenbauer verantwortlich. Teil des Auftrags ist auch eine 29-MW-Energieanlage, bestehend aus einem feststoffbefeuerten Dampfkessel mit integriertem Thermalölerhitzer.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu einer 16.000 ha großen Dattelfarm wird das neue Werk rund 125.000 m³ MDF/HDF-Platten pro Jahr aus Dattelpalmwedeln herstellen und damit nach aktuellem Kenntnisstand weltweit einzigartig sein. Normalerweise gelten Palmwedel als landwirtschaftliche Abfälle. In diesem Fall werden sie jedoch anstelle von Holz, das in dieser Region ohnehin schwer zu bekommen ist, zur Herstellung hochwertiger MDF- und HDF-Platten verwendet, die dann z. B. für Fußböden oder in der Möbelindustrie verwendet werden können. So wird die Anlage einen wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Region leisten. Die Produktionsstätte soll rund 500 neue Arbeitsplätze schaffen und damit die lokale Wirtschaft in der Region stärken.
