Holz könnte sich bis Jahresende um ein Drittel verteuern

Artikel vom 29. Juli 2021
Beratungen

Die Corona-Pandemie hat das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Rohstoffen stark aus dem Gleichgewicht gebracht. Während Hersteller Produktion und Lagerbestände pandemiebedingt herunterfahren mussten, stieg die Nachfrage nach Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen sowie Bau- und Renovierungsmaterialen für Innenräume und Außenanlagen an.

Hinzu kamen in jüngster Vergangenheit ungünstige Naturereignisse, die zu Engpässen führen, unterbrochene Lieferketten, der Stau im Suezkanal sowie die Blockade eines der weltweit größten Containerhäfen in China. In der Folge sind die Rohstoffpreise enorm angestiegen, im Durchschnitt um 30 % seit Herbst 2020 bzw. um 20 % seit Jahresbeginn.

Den stärksten Anstieg hat die Unternehmensberatung Horváth AG für Holz verzeichnet, hier habe sich der Preis in Deutschland seit September verdoppelt. Alle zwei bis drei Tage würden die Rohstoffpreise nach oben angepasst, den Trend geben Nordamerika und China vor. Es gehe sogar so weit, dass Handwerksbetriebe die Arbeit einstellen und Kurzarbeit anmelden müssten, weil trotz guter Auftragslage einfach zu wenig Rohstoffe am Markt zu beschaffen seien.

Preisanstieg um bis zu 33 Prozent erwartet

Für Holz erwartet die Unternehmensberatung auf Grundlage einer Befragung von Herstellern einen Anstieg von bis zu 33 % bis Jahresende. In Großbritannien, wo der Brexit die Holzbeschaffung besonders erschwert, hätten die Befragten sogar mögliche Erhöhungen von bis zu 180 % für bestimmte Holzarten angegeben. Als stärkster Treiber wird die anhaltend hohe Nachfrage nach Holzprodukten genannt.

Gefragt seien v. a. Innen- und Gartenmöbel sowie Terrassen, Balkone, Zäune, Carports bis hin zu vollständigen Holzfertighäusern. 42 % der Teilnehmenden verwiesen zudem auf einen Angebotsrückgang, da einige Gebiete wie Schweden, Deutschland, Irland, die USA und Kanada ihre normalen Produktionsaktivitäten vorübergehend reduzieren oder unterbrechen mussten. Darüber hinaus hätten Grenzsperren zur Begrenzung von Infektionen durch Covid-19 den kommerziellen Transport eingeschränkt und Lieferungen verzögert.

Mit der Delta-Variante befürchteten die Befragten nun auch weitere Lockdowns in Europa und somit die Fortsetzung der starken Nachfrage, mit dem Ergebnis eines neuen Rekordhochs beim Holzpreis bis Dezember 2021.

Die gesamte Studie kann gegen Registrierung bei der Unternehmensberatung angefordert werden.

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