Moderne Arbeitswelt mit Lichthöfen und viel Furnier

Artikel vom 13. Mai 2021
Furniere

Die erfolgreiche deutsche Drogeriekette dm hat ihre Konzernzentrale im süddeutschen Karlsruhe. Von 2016 bis 2019 entstand am Autobahnkreuz Karlsruhe-Durlach die neue Zentrale auf einem eher stiefmütterlich gelegenen Grundstück zwischen Autobahn und Zubringer. Das Verwaltungsgebäude überzeugt mit einer außergewöhnlichen Architektur, einer modernen Arbeitswelt und der klaren Umsetzung der Konzernphilosophie.

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In der neuen dm-Zentrale wurden über 13.500 Quadratmeter Echtholzfurniere verbaut (Fotograf: Roland Halbe/Architekten: Lederer Ragnasdóttir Oei).

Wie in den dm-Märkten selbst sollte in der neuen Zentrale eine helle und freundliche Atmosphäre entstehen, in der sich die Menschen wohlfühlen. Ein schönes Gebäude sollte es sein mit Bezug zur Natur und einer warmen Ausstrahlung, in der gute und innovative Ideen entstehen können. Das ist gelungen, kann man von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfahren, die sich nach eigenen Aussagen im Neubau sehr wohlfühlen. Mehr als 2000 Angestellte arbeiten heute auf rund 41.000 Quadratmetern Fläche in dem intelligent geplanten Gebäude mit seinen acht Innenhöfen und einer erstaunlichen Wabenform.

Der Karlsruher Furnierspezialist Schorn & Groh befindet sich direkt um die Ecke, kaum einen Kilometer vom Neubau entfernt. So war es im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, dass Schorn & Groh das Furnier für den Innenausbau beisteuerte. Architekt und Bauherr wünschten eine harmonische Optik für alle Holzoberflächen im Gebäude. Die Wahl fiel auf kanadischen/amerikanischen Ahorn und den Einsatz von schlichten Riftfurnieren sowie Furnieren mit einer angeschnittenen Blume – in Fachkreisen auch Halbblume genannt.

Furniere aus denselben Wuchsgebieten

Über 13.500 Quadratmeter hochwertiger Echtholzfurniere wurden insgesamt verbaut, davon 11.500 Quadratmeter in der Standardstärke von 0,6 Millimetern und 2000 Quadratmeter mit 1,0 Millimeter Stärke. Beide Furnierstärken stammen aus denselben Wuchsgebieten und sorgen für das homogene Gesamtbild bei Wandverkleidungen, Türen und eingebauten Möbeln. Der Furnierspezialist produzierte die Furniere selbst als zusammengesetzte Fixmaße in geplankter Optik in seiner Eschelbronner Filiale. Die Furnierauswahl, die Weiterverarbeitung und der Einbau fanden in enger Zusammenarbeit mit der Lindner AG und der Friedrich Hanselmann GmbH statt. Lindner fertigte die Wandverkleidungen und Türen, Hanselmann die Möbelstücke für die Aufenthaltsräume und den Teeküchenbereich.

Die Furniere stammen aus denselben Wuchsgebieten und sorgen so für ein homogenes Gesamtbild (Fotograf: Roland Halbe/Architekten: Lederer Ragnasdóttir Oei).

Den Bau hat der Stuttgarter Architekt Arno Lederer vom Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei entworfen. Der anthroposophisch geprägte Bauherr wünschte ein »anderes Bürohaus«, das unter anderem die eher flache Hierarchie im Unternehmen auch räumlich zum Ausdruck bringt. So war von vornherein klar, dass kein Büroturm infrage kam, sondern nur ein möglichst niedriges Gebäude. Auf zumeist vier Etagen arbeiten die Menschen an modernen digitalen Arbeitsplätzen. Jeder kann von überall auf Unterlagen zugreifen. Dies bedeutet auch, dass kein Mitarbeiter mehr einen festen Arbeitsplatz hat, sondern dort arbeitet, wo gerade Platz ist. Selbst das Büro des Geschäftsführers kann – wenn er nicht da ist – als Konferenzraum genutzt werden.

Bürowelt mit wohnlichem Charakter

Der wabenförmige Baukörper und das natürliche Licht, das durch fast 13.000 Quadratmeter Glasflächen fällt, bieten eine angenehme und helle Arbeitsatmosphäre. Sehr besonders sind die acht begrünten Innenhöfe und das intensiv begrünte Parkhausdach, das sogar mit Obstbäumen bepflanzt ist. Solnhofer Steinplatten auf dem Boden im Erdgeschoss, Eichenholz, dezentes Kunstlicht und Kräutergärten in den Höfen sorgen für eine wohnliche und zwanglose Atmosphäre wie man sie sonst in Bürogebäuden eher selten findet. Üppige Treppenhäuser und ein Farbleitsystem bieten in dem etwas labyrinthischen System Orientierung. Zum wohnlichen Charakter der dm-Büroarbeitswelt gehört auch der Verzicht auf eine aufwendige Haustechnik, denn Technik ist laut Aussagen des Architekten das Problem der Nachhaltigkeit, da in ihr Energie gebunden wird, die nicht wiedergewonnen bzw. -verwendet werden kann. Auf eine zentrale Lüftungsanlage wurde daher verzichtet.

Der Name des Gebäudes lautet übrigens »dm-Dialogicum«. Er steht für den Dialog zwischen Durlach und Karlsruhe, zwischen Baukörpern und Natur, zwischen Mitarbeitenden aller Ebenen, zwischen Arbeitswelt und Wohnlichkeit. Die Zentrale ist nicht nur architektonisch herausragend, sie ist auch ein Ort, an dem sich die Beschäftigten wirklich wohlfühlen und mit ihrem Unternehmen identifizieren.

60 Jahre Furnierkompetenz

Das Unternehmen Schorn & Groh wurde 1961 in Süddeutschland gegründet und zählt heute zu den führenden Unternehmen der Furnierbranche weltweit. Der Firmensitz befindet sich in Karlsruhe, mit Einkauf, Vertrieb, Verwaltung und Hauptlager.

Bild: Schorn & Groh.

Das Unternehmen hat drei Niederlassungen in Jettingen, Eschelbronn und Ehrenkirchen. Zu den wichtigsten Produkten zählen hochwertige Furniere aus über 140 Holzarten, Fixmaße, vlieskaschierte Fixmaße, strukturierte Furniere, Hirnholzfurniere, exklusive Kollektionen sowie Schnittholz und Rundholz. Die Niederlassung Ehrenkirchen hat sich zudem auf Schnitthölzer spezialisiert, Fixmaße werden aus Rohfurnieren in Eschelbronn hergestellt.

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