Ordnung ist das halbe Leben

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 11. August 2022
Maschinen zum Verleimen

Seit Jahren entwickelt die Barth GmbH Arbeitsplatzsysteme für eine Optimierung der Montageabläufe in produzierenden Unternehmen. Im Vordergrund steht dabei die Verbesserung von Effizienz und Ergonomie bei der Fertigung von Türen, Möbeln oder anderer Produkte. Mit einem entsprechenden Arbeitsplatzsystem bietet das Unternehmen eine Lösung zur Ausstattung zeitgemäßer Montageplätze an.

Dank des ausgeklügelten Zusammenspiels von Werkbank (li.), Organisationswagen (Mitte) und Montagetisch (re.) können Handwerksbetriebe ihre Arbeitseffizienz deutlich steigern (Bild: Barth).

Beim Arbeitsplatzsystem »Orga« erzeugen die übersichtliche Aufteilung sowie das ausgeklügelte Zusammenspiel mit dem Organisationswagen »orgaCar« mit einem höhenverstellbaren Montagetisch nicht nur ein angenehmes Arbeitsumfeld, sondern fördern auch gleichermaßen die wertschöpfenden Tätigkeiten des Montagepersonals. Alle Montagearbeiten lassen sich in einem großzügigen Verstellbereich von 500 bis 1500 Millimetern ausführen. Das hat wiederum weitreichende Auswirkungen für den Kraftaufwand, das Wohlbefinden, die Gesundheit und nicht zuletzt die Motivation der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Praxisversuch zeigt Vorteile

In einem konkreten Versuch veranlasste das Maschinenbauunternehmen Barth aus dem oberbayerischen Tacherting den Vergleich eines bereits gut ausgestatteten Arbeitsplatzes in der Montage eines Küchenherstellers mit dem eigenen Arbeitsplatzsystem. Dazu wurde ein üblicher Tag für die Montage von Küchenkorpussen aufgenommen und nach wertschöpfenden sowie verschwendenden Tätigkeiten und der Körperhaltung analysiert. Hierzu erhielt der Monteur auch einen Fragebogen zur Bewertung der Arbeitsplatzumgebung sowie einen Schrittzähler, der die zurückgelegten Wege über den gesamten Arbeitstag hinweg aufzeichnete.

Im Anschluss wurden der vorhandene Arbeitsplatz durch die Barth-Geräte »orgaCar« und »VakuuLift-S Set« ausgetauscht und die gleichen Arbeitsabläufe am neuen Arbeitsplatz wiederholt.

Die Auswertung des Maschinenbauers von wertschöpfenden und verschwendenden Tätigkeiten zeigte, dass durch die Umstellung des Arbeitsplatzes deutliche Fortschritte erzielt wurden. Lag der Anteil der wertschöpfenden Tätigkeit zunächst bei 21,9 Prozent am ursprünglichen Arbeitsplatz, verbesserte das Arbeitsplatzsystem von Barth den wertschöpfenden Anteil auf 37,0 Prozent des gesamten Arbeitstags. Die übersichtliche Anordnung von Werkzeugen, C-Teilen und Unterlagen führte in diesem Fall zu einer Effizienzsteigerung von 15,1 Prozentpunkten.

Aus dieser Effizienzsteigerung konnte der Maschinenbauer über die Lohnkosten des Monteurs auch die Amortisationszeit für die Investition in die Arbeitsplatzausstattung errechnen, die ohne Berücksichtigung einer steigenden Stückzahl bei einem knappen Jahr liegt.

Weniger Wege, höhere Effizienz

Mithilfe des Organisationswagens »orgaCar«, der alle Werkzeuge und Montagemittel in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes platziert und mit einem zwei Meter langen Energiegalgen alle nötigen Energiequellen bereitstellt, ergab sich auch eine deutliche Senkung der Laufwege. Die Auswertung des Schrittzählers zeigte am ursprünglichen Arbeitsplatz eine zurückgelegte Strecke von 3,48 Kilometern und am optimierten Arbeitsplatz lediglich eine Strecke von 2,43 Kilometern – eine Senkung um etwas mehr als 30 Prozent.

Ergonomisch wurden beide Arbeitsplätze mit der öffentlich zugänglichen Leitmerkmalmethode der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bewertet. Das Unternehmen gibt an, dass hier das eigene Arbeitsplatzsystem mit einer sehr guten Bewertung von 20,2 abschnitt und daher bei diesem Arbeitsplatzsystem kein Handlungsbedarf zur ergonomischen Verbesserung vorliege.