Paletten aus Recyclingmaterial

Artikel vom 25. Oktober 2022
Verpackung
Die Palette aus Recyclingmaterial hat eine Tragfähigkeit von 750 kg. Das Bild zeigt ein vorläufiges Produktmuster (Bild: Paletten Service Lutz).

Die Palette aus Recyclingmaterial hat eine Tragfähigkeit von 750 kg. Das Bild zeigt ein vorläufiges Produktmuster (Bild: Paletten Service Lutz).

Um die wertvolle Ressource Holz zu schonen, Abfall direkt zu verwerten und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, hat die Paletten-Service Lutz GmbH mit ihrem Start-up Logistics Arts Production GmbH ein spezielles Verfahren zur Herstellung von Paletten aus Sekundärrohstoffen entwickelt. In ein bis zwei Jahren möchte das Unternehmen erste Paletten in Serie produzieren. In Deutschland werden 6 Mio. m³ Holz zu Paletten und Transportverpackungen verarbeitet − das entspricht einem Viertel des Holzeinschlags. Viele Einwegpaletten landen beim ersten Empfänger im Abfallcontainer. Neben den Holzpaletten werden zunehmend Paletten aus Kunststoff, Metall, Papier und Wellpappe produziert. Hierfür werden hochwertige Rohstoffe verwendet, die ebenso wie Holz knapper und teurer werden.

Komplettes Kreislaufkonzept

Für die neue »LAP-Pressspanpalette« gibt das Start-up an, dass neben Altholz der Kategorien A1 und A2 auch Altholz der Kategorie A3 sowie nicht trennbare Sekundärrohstoffe wie Papier, PET-Flaschen, Verbundstoffe von Getränkeverpackungen, Wellpappe, aber auch nicht verwendete Vliesstoffe von Masken verwendet werden. Alternativ können auch viele Natur- und Kunstfasern sowie einige Kunststoffe verarbeitet werden. Die verschiedenen Materialien werden in kleine Flocken zerkleinert und in einem definierten Gewichtsanteil vermengt. Das Recyclingmaterial wird durch einen Heißluftstrom von 180 bis 220 °C und ein Filtersystem geführt. Dabei wird nicht nur das Material aufgewärmt, sondern auch dem Recyclingmaterial anhaftende Bakterien und Viren vernichtet. Bei diesem speziellen Verfahren wird das Material trocken angesaugt, mit einem natürlichen und chemischen Bindemittel vermischt, in die Form geblasen sowie gepresst. In einer ersten Versuchsanlage werden bereits Paletten in zwei gängigen Größen und mit einer Tragfähigkeit bis zu 750 kg gefertigt.

Neben dem Produktionsverfahren hat das Unternehmen ein komplettes Kreislaufkonzept entwickelt. In einem Internetportal sollen die gebrauchten Pressspanpaletten und Sekundärrohstoffe online gehandelt, aber auch defekte Paletten oder Holzfraktionen zur Verarbeitung angeboten werden. Mit einem in die Palette integrierten RFID-Sender werden Standort und Materialstatus der Palette verfolgt.

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