Produktionslogistik wird transparent und planbar

Artikel vom 4. Mai 2021
Branchensoftware

In Zeiten zunehmender Digitalisierung sind Material- und Datenflussmanagement aus dem Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken. Bei der Pfleiderer Leutkirch GmbH wird zum Beispiel der Transport gefertigter Spanplatten von den Pressen zur Folier- und Verpackungsanlage mithilfe eines Materialflussrechners von Schlipf optimiert.

Diesen und viele weitere Fachbeiträge lesen Sie in der 2021er-Ausgabe des Jahresmagazins »Holz + Möbel«, das Sie über diesen Link bestellen können.

ng Der mithilfe des Materialflussrechners automatisierte Weg eines Holzwerkstoffträgerstapels vom Lager bis zur Anlage (Grafik: Ingenieurbüro Andreas Schlipf).

Welches Material zu welchem Produkt gehört oder in welchem Produktionsabschnitt sich welcher Auftrag gerade befindet, kann ein Materialflussrechner mit einem Klick beantworten. Damit ist die Ware innerhalb der Intralogistik zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, und die interne Lieferung über Förder- und Lagertechnik lässt sich exakt kalkulieren, wodurch der Produktionsprozess transparent und planbar wird.

Aus dem Pfleiderer-ERP-System werden hierfür die Kundenauftragsdaten nach Struktur sortiert an das Prozessleitsystem »ASC« des Ingenieurbüros Schlipf gesendet. Das Personal an den Pressen ordnet am Bildschirm die Aufträge den Stapeln in den Abstapelboxen der Fertigprodukte zu. Jedem Stapel wird eine eindeutige ID zugewiesen. Sobald der Stapel fertiggestellt ist, werden für die Produktion wichtige Parameter von der Datenbank an die Anlagensteuerung (SPS) übertragen und fortlaufend von Position zu Position entsprechend der tatsächlichen Bewegung des Stapels datentechnisch verschoben – auch über Systemgrenzen hinweg.

Das Ingenieurbüro unterstützt auch die Pfleiderer Leutkirch GmbH bei der Automatisierung des Material- und Datenflusses (Bild: Pfleiderer Deutschland GmbH).

Der Materialfluss ist damit datentechnisch lückenlos nachvollziehbar, und das Personal ist in der Lage, jeden Stapel am Bildschirm zu identifizieren, die Auftragsdaten abzurufen und diese gegebenenfalls zu korrigieren. Die Informationen des Stapels sind für die weitere Verarbeitung wichtig, etwa an der Folierungs- und Verpackungsanlage für automatisierte Wege-Richtungsinformationen, Folienwechsel, Kommissionierung und Verpackung. Am Ende der Produktionslinie ist der Stapel verpackt und als »fertig« gemeldet. Die Ist-Daten werden aus der Steuerung gelesen, in die Datenbank geschrieben und zurück an das ERP-System übertragen.

Transporte optimieren

Zusätzlich liefert ein automatisierter Verschiebewagen Holzwerkstoffträger an. Die Steuerungsinformationen erhält der Wagen aus dem Leitsystem »ASC«. Das Personal bestellt aufgrund seiner Auftragsübersicht die Holzwerkstoffträger, welche in den nächsten Stunden verarbeitet werden. Diese Bestellung wird direkt an das WLAN-Terminal eines Gabelstaplers übermittelt. Liefert der Stapler das gewünschte Paket ab, wird am Terminal die Lieferung bestätigt. Die Daten des Trägerstapels werden nun von der Datenbank an die Steuerung übertragen und mit der Staplerbewegung auch datentechnisch verschoben. Das Prozessleitsystem ermittelt dabei aus den Bedarfsmeldungen der Presse und den Anlieferungsinformationen die Fahrwege des fahrerlosen Verschiebewagens. Auf diese Weise kann der komplexe Fertigungsprozess präzise und zeitlich passgenau erfolgen. Aufgrund von Plattenzählern startet der Verschiebewagen chronologisch abgestimmt, damit der Trägerstapel zur richtigen Zeit an der Presse bereitsteht.

Aktuell wird der Materialflussrechner auch für die Lackieranlage der Pfleiderer Leutkirch entwickelt, denn spezifische Produktionsanlagen erfordern präzise entwickelte Lösungen. Das Ingenieurbüro Schlipf bietet diese individuellen Softwarelösungen mit abgestimmter Konfiguration jedes Materialflussrechners und exakter Adaptation an die jeweilige Produktionsanlage an. Dank jahrelanger Erfahrung im Bereich der Prozessleit- und Automatisierungstechnik entwickelt das Ingenieurbüro Lösungen, um Produktionsprozesse aus unterschiedlichen Branchen zu optimieren, zu visualisieren und insgesamt übersichtlicher zu gestalten. Mit dem hauseigenen Prozessleitsystem »ASC« kann der gesamte Produktionsprozess geplant, gesteuert und ausgewertet sowie analysiert werden. Dadurch wurden bereits in zahlreichen Werken eine maßgebliche Produktivitätssteigerung erreicht sowie Materialverbrauch und Energiekosten gesenkt und somit die Produktionsprozesse optimiert.

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