VDMA-Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen ist vorsichtig optimistisch

Artikel vom 24. Juni 2024
Beratungen

Die Mitglieder des VDMA-Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen blicken trotz Einbußen bei Produktion und Export optimistisch in die Zukunft. Auf der Mitgliederversammlung am 7. Juni 2024 wurde zudem das oberste Gremium des Fachverbandes neu aufgestellt.

Der neu formierte Vorstand (Bild: VDMA).

Der neu formierte Vorstand (Bild: VDMA).

Nach einem unerwartet hohen Produktionsrekord in Höhe von 4,2 Milliarden Euro (+15 %) im Jahr 2023 berichtete der VDMA-Fachverband auf der Mitgliederversammlung von einer eingetrübten Stimmung am Ende des 1. Halbjahres 2024. Als Grund wurden die deutlichen Rückgänge im Auftragseingang genannt.

Bereits in 2023 waren die Bestellungen um durchschnittlich 23 % eingebrochen, was für das laufende Jahr 2024 einen Rückgang der Produktion um mindestens 10 % prognostizieren lasse.  Dabei stelle sich die Situation für die Unternehmen unterschiedlich dar: Manche Hersteller arbeiteten noch immer ältere Auftragspolster ab, andere reagierten mit Kurzarbeit auf die Auftragsflaute. Dabei verharrte der Auftragseingang im ersten Quartal 2024 etwa auf Vorjahresniveau, weitere Rückgänge seien jedoch nicht zu befürchten.

Vorsichtiger Optimismus

»Die Makrotrends Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sind ungebrochen gültig und nehmen sogar noch an Fahrt auf. Damit sind die Perspektiven für unsere Branche weiterhin ausgezeichnet. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage im kommenden Jahr auf ganzer Breite wieder anzieht«, erklärt Markus Hüllmann, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, anlässlich der Mitgliederversammlung am 7. Juni 2024 in München. »In manchen Kundenindustrien sehen wir bereits einen wachsenden Investitionsstau. Wir hoffen, dass dann nicht wieder massenhaft Aufträge gleichzeitig kommen und überlange Lieferzeiten entstehen.«

Export

Die Exporte von deutschen Holzbearbeitungsmaschinen erhöhten sich im Jahr 2023 um 10 % auf 2,7 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2024 sank die Ausfuhr dagegen um 17 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einzelne Märkte entwickelten sich jedoch auch in diesem Quartal positiv, etwa die drei wichtigsten Abnehmerländer USA, China und Frankreich, wo allerdings auch ausgelieferte Anlagenaufträge für die Holzwerkstoffindustrie eine Rolle spielten. In Polen wurde ein Rückgang um 50 % registriert, während die Exporte nach Österreich konstant waren.

Neue Herausforderungen der Branche

Der internationale Wettbewerb für die deutschen Holzbearbeitungs-Maschinenbauer werde anspruchsvoller. Es seien eine beschleunigte Produktentwicklung und neue Lösungen für Automatisierung und Digitalisierung gefragt, ohne jedoch bei der Kosteneffizienz nachzulassen. »Wer vorne mitspielen will, muss seine Stärken weiter ausbauen und fokussiert auf die Technologien und Themen setzen, die beim Kunden echten Mehrwert erzeugen, z. B. auf intelligent vernetze Systeme, bei denen unsere Mitgliedsunternehmen die Nase weit vorne haben«, ist Hüllmann überzeugt.

Einen wichtigen Ansatz sieht der Verband in einer stärkeren Zusammenarbeit der europäischen Hersteller. Dazu Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen: »Während sich früher der wesentliche Wettbewerb zwischen den größeren europäischen Unternehmen abspielte, verschiebt er sich jetzt zunehmend hin zu rasant wachsenden chinesischen Herstellern. Wir sollten uns stärker zusammentun, um vorwettbewerbliche Grundlagen für digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, die einzelne Hersteller nicht mehr leisten können. Innovative digitale Kundenlösungen können den Unterschied machen, und dafür brauchen wir eine gemeinsame Basis.«

Vier neue Vorstände

Auf der Mitgliederversammlung in München wurden vier neue Vorstände für sechs Mandatsjahre in das oberste Gremium des VDMA Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen gewählt: Robert Falch (Minda Industrieanlagen GmbH, Minden), Maximilian Lehner (IMA Schelling Group, Lübbecke), Martin Scherrer (G. Siempelkamp GmbH & Co. KG, Krefeld) und Jürgen Schröer (Robert Bürkle GmbH, Freudenstadt).

»Unser Marktumfeld wird immer komplexer und fordernder. Umso notwendiger ist es, im vorwettbewerblichen Bereich eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und gemeinsam die Grundlagen zu schaffen, auf die unsere Unternehmen aufbauen können. Mit diesem Vorstandsgremium sind wir bestens aufgestellt, da wir die Top-Manager aus der gesamten Breite unserer Branche an Bord haben«, erläutert Hüllmann.

Erneuert wurden von der Mitgliederversammlung die Mandate von Markus Hüllmann (G. Kraft Maschinenbau GmbH, Rietberg) und Jürgen Köppel (Leitz AG, Oberkochen). Weiter gehören dem Vorstand Gregor Baumbusch (Michael Weinig AG, Tauberbischofsheim), Christian Dieffenbacher (Dieffenbacher GmbH, Eppingen), Frank Diez (Ledermann GmbH & Co. KG, Horb), Birgit Gros (Schiele Maschinenbau GmbH, Niederzissen), Ove Lange (Anthon GmbH, Flensburg), Dr. Stefan Möhringer (Simon Möhringer GmbH & Co. KG, Wiesenthal), Peter Schaeidt (Baljer & Zembrod GmbH & Co. KG, Altshausen), Dr. Daniel Schmitt (Homag Group AG, Schopfloch) und Heiner Wemhöner (Wemhöner Surface Technologies GmbH Co. KG, Herford) an.

In der konstituierenden Sitzung sprachen die Mitglieder des Vorstandes Markus Hüllmann erneut Ihr Vertrauen aus und bestätigten sein Mandat als Vorsitzender des Fachverbands.

Seit der letzten Mitgliederversammlung waren folgende Vorstände aus dem Gremium ausgeschieden: Matthias Krauss (Mafell AG, Oberndorf/N.) zum 31.12.2022, Wolfgang Rohner (IMA Schelling Group, Lübbecke) und Olaf Rohrbeck (Robert Bürkle GmbH, Freudenstadt) zum 31.12.2023, Dr. Stefan Brand (Vollmer Werke GmbH, Biberach/Riß) zum 16. April 2024 und Jürgen Philipps (Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau GmbH, Krefeld) zum 6. Juni 2024.

»Wir danken den ausgeschiedenen Vorständen im Namen der ganzen Branche. Sie haben sich über viele Jahre persönlich und engagiert für die Belange der Branche eingesetzt«, betonte Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des Fachverbands.

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