Möbeloberflächen-Trends 2022
Stoffe und Bezüge
Das Jahr 2021 war nicht nur wegen der Pandemie ein extremes Jahr – und auch eine Einstimmung auf das, was uns 2022 erwartet: Auf einmal waren Rohstoffe nicht oder nur in sehr geringen Mengen verfügbar, was die Planung über alle Stufen und Prozesse hinweg erschwerte. Gleichzeitig bescherte uns das Jahr ein unglaubliches Nachfrageplus: Nahezu alles, was an Materialien im Sortiment verfügbar war und hergestellt werden konnte, wurde in den Markt gebracht – und reichte trotzdem nicht aus.
Wohnlichkeit heißt Natürlichkeit in Form von ausdrucksstarkem Holz. Dazu passen entsprechende Eichendekore (Bild: Schattdecor).
Grund war eine pandemiebedingte Konsumänderung: Wenn schon »Stay at Home«, dann sollte das Zuhause auch bestens aussehen bzw. ausgestattet sein. Der Verzicht auf andere Ausgaben kam direkt Möbeln und deren Umfeld zugute. Das kurzfristige Umdenken, also der Konsum-Change von Urlaub, Reisen und Auto zugunsten der Wohlfühllandschaft daheim, brachte zusätzlich Schub für die Nachfrage und erhöhte den Druck für die Möbelbranche sowie ihre Zulieferer. Begleitet wurde die Entwicklung von diversen Ängsten. Für die Industrie führten diese zu Materialhortungen, Lagerplatzausweitungen, Lkw- und Transportreservierungen. Zudem hat Personalknappheit viele Effekte verstärkt und viele Extreme erst entstehen lassen.
All diese Umstände ließen die Kosten auf allen Ebenen steigen, bedingt durch erhöhten Aufwand über alle Prozesse und Lieferketten hinweg. Dies führte zu enormen Preissteigerungen bei Vorprodukten, Transport und Energie. Daraus resultierten bereits 2021 Preisanpassungen, 2022 wird zeigen, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichend und geeignet sind, um wieder zu geregelten Abläufen und zu einem normalen Miteinander zurückzukommen.
Die Erkenntnisse aus 2021 haben aber auch positive Effekte, etwa, dass wir alle anstreben, uns gesellschaftlich relevante Themen wie Recycling, Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz zu eigen zu machen, und dass ein Nachdenken über die wirklichen Anforderungen einsetzt, beispielsweise über Merkmale und Zwecke der Produkte. Und trotz der Pandemiefolgen wird die Bevölkerung weltweit weiterhin wachsen, was Grund genug sein sollte, unser bisheriges Handeln zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern.
Auswirkungen auf den Markt
Im Hier und Heute boomt der Markt. Der derzeit stärkste Bereich ist die Küche, gefolgt von Polstermöbeln. Platz drei belegen die Schlafzimmermöbel vor den Wohnmöbeln. Der Küchenmarkt läuft nach wie vor sehr gut und auf einem sehr hohen Niveau mit vielen Innovationen. Im Bereich Wohnmöbel können Produktneuheiten aufgrund von Lieferengpässen oft nicht ausgeliefert werden. Neue Themen verpuffen, und damit auch die bisher erbrachten Leistungen. Das ist alles andere als nachhaltig, eine mangelnde Verfügbarkeit wirkt hier kontraproduktiv. So halten Neuheiten nur verzögert Einzug in die Möbelwelt – mit finanziellen Risiken, möglichen Ausfällen und weiteren Folgen. Der Badmöbelmarkt bewegt sich auf einem Niveau von 2019, die Entwicklung ist zuletzt eher stagnierend. Der Trend zur Hochwertigkeit ist aber – wie im Küchenbereich – ungebrochen.
Das Jahr 2021 hat gezeigt: Das auf Präsenzmessen gepflegte persönliche Miteinander und der intensive Austausch fehlen. Die fachlichen Gespräche und Live-Präsentationen können durch virtuelle Formate, Digitalisierungstools sowie Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen nicht vollständig ersetzt werden. Dennoch sind die digitalen Kanäle als wichtige Multiplikatoren unverzichtbar.
Dekore für den Zeitgeist
Der momentane Trend stellt das Zuhause und das private Wohlergehen in den Mittelpunkt. Wohnlichkeit heißt Natürlichkeit in Form von ausdruckstarkem Holz, umgeben mit Farben in mittleren bis dunklen Grün- und Blautönen. Diese Farben ergänzen und bereichern den Holzcharakter, ohne dominant zu sein. Sie umhüllen uns mit Geborgenheit, Lebendigkeit und Frische, gleichzeitig strahlen sie Entspannung und Ruhe aus.
Ein charakterstarkes Holzdekor, das diesem Trend entspricht, ist »skai Viking Oak«. Wie ein Freigeist, der sich ohne Zwänge individuell entfalten kann, kennzeichnen die wilde Eiche sporadisch platzierte, markante Merkmale, die ihr einen ganz eigenen Charme verleihen. Daneben stehen Schwarz und schwarznahe Anthrazitfarben in dezenter Kombination oft als eigenständiges, elegantes Thema.
Die Eiche in ihren verschiedenen Spielarten ist immer noch Trend: Das Dekor »skai Viking Oak« zeigt sporadisch platzierte Merkmale, die Altholzoptik von »skai Flagstaff Oak« setzt in aufgefüllten Rissen metallische Akzente (Bild: Continental).
Kombinationen mit kühl wirkenden Effektpigmenten oder rötlichen Hölzern sind möglich, so bekommt der Farbbereich eine besondere Note. Er wirkt modern und wohnlich zugleich – für einen perfekten Rückzugsort mit Ruhe und Entspannung.
Das Farbspektrum öffnet sich: Neben frischem Blau und Grün spenden neue, ansprechende Beigetöne Wärme und Geborgenheit. Warme Grautöne wirken souverän und großzügig, sorgen so für eine charmante und entspannte Wohnatmosphäre. Die Stärke von Grau liegt im Zusammenspiel mit anderen Farben und in der Gesamtwirkung im Raum. Der vielseitige Mix der Farben und Materialien schafft eine Verschmelzung der Wohnräume für Arbeiten, Entspannen und Spaß.
Bei »skai Flagstaff Oak« gehen natürlicher Touch und Industrial Style Hand in Hand. Als prägnante Eiche wirkt das Dekor zunächst durch seine urwüchsige Altholzoptik. Markante Risse, die handwerklich mit edel-metallischen Werkstoffen aufgefüllt sind, kennzeichnen das Dekor, das viele Kombinationen erlaubt. Holz und Metall ergänzen sich hier und setzen sich gegenseitig in Szene. Einzigartigkeit, Wiedererkennung, Natur und Veredelung sind in einem exklusiven Look vereint.
Das Draußen kommt nach innen
Steinartige und metallische Materialien wirken zuweilen brachial und schwer. Andererseits bringen sie gewollte Abwechslung.
Steinartige und metallische Materialien bringen Abwechslung und vermitteln den Eindruck, das Draußen nach innen zu holen. So verleihen sie einzelnen Räumen einen besonderen Charakter (Bild: Surteco).
Das Gefühl, das Draußen nach innen zu holen, verleiht einzelnen Räumen ihren besonderen Charakter. So entstammt das Terrazzo-Design von »skai Salazar« dem Reich der Steine. Es vereint Marmor, Kalkstein und Dolomit in einem Dekor, wirkt zeitlos und offen. Der Terrazzo bietet sich als eleganter Partner von Unifarben und Holzdekoren aller Art an, auch rustikale Hölzer eignen sich besonders zum Kombinieren.
Ungebrochener Matt-Trend
Mittlerweile in allen Räumen zuhause ist der Matt-Trend. Matt oder supermatt soll das Finish sein, ob es Dekore oder Unis sind. So entsteht eine Verbindung zur Natur. Heutzutage sind Matt-Oberflächen mit allen gewünschten Eigenschaften und auf den diversen Materialien der Möbelindustrie darstellbar. Auch bei Kombinationen sorgt ein über die Oberflächen hinweg einheitliches Matt für die notwendige Ruhe, es hebt störende reflektierende Effekte auf, die Oberfläche wird so haptisch noch intensiver wahrgenommen und erlebt.
Umgesetzt wird der Matt-Trend durch »skai PureLux«, der samtmatten Oberfläche mit Soft-Touch- und Anti-Fingerprint-Effekt. Als Möbeloberfläche für sehr hohe Ansprüche verbindet das Design-Lacklaminat aktuelle Optik mit bestmöglichen Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften. Die elegante Mattigkeit, warme Haptik und besonders hohe Alltagstauglichkeit verbunden mit ausgeprägter Kratzfestigkeit und der speziellen Anti-Fingerprint-Beschichtung bieten Verarbeitern und Nutzern Mehrwert. Damit eignet sich »skai PureLux« für Küchen-, Bad- und Wohnmöbel.
