OSB-Platten im Möbelbau

Artikel vom 5. Februar 2024

Möbelbaubetriebe, Schreinereien oder Interior Design stehen vor der Herausforderung, funktionale, optisch ansprechende und gleichzeitig preislich attraktive Lösungen anzubieten. Hierzu bieten sich bei der Materialauswahl OSB-Platten an, um individuelle Konstruktionen zu realisieren.

Beispiel für OSB im Möbelbau und als Bodenfläche (Bild: West Fraser).

Beispiel für OSB im Möbelbau und als Bodenfläche (Bild: West Fraser).

OSB-Platten werden vorrangig für die Konstruktion von Gebäuden verwendet. In letzter Zeit ist jedoch die Nachfrage aus dem Interior-Bereich gestiegen. Dabei ist nicht jede OSB-Platte auch für den Möbelbau geeignet. Bei der Auswahl des passenden Materials sind einige Faktoren zu berücksichtigen.

»Der wohl wichtigste Aspekt ist eine gesunde Wohnumgebung«, verdeutlicht Reiner Kohlwey, Director Marketing & Akquisition West Fraser D/A/CH. »Unser ›SterlingOSB-Zero‹ wird in einem speziellen Verleimverfahren ganz ohne Zugabe von Formaldehyd oder anderer potenziell gesundheitsschädlicher Komponenten hergestellt, die das Raumklima negativ beeinflussen könnten.« Dies belege unter anderem auch das Umweltzeichen Blauer Engel, mit dem die Platten ausgezeichnet sind.

Stabil und funktionell

Für den Möbelbau empfiehlt das Unternehmen die beiden Qualitäten »SterlingOSB/2-Zero« und »SterlingOSB/3-Zero«, da sie eine hohe Formstabilität und Festigkeit aufweisen. Darüber hinaus können die Platten präzise zugeschnitten werden.

»Grundsätzlich gilt: Je höher die Belastung, die auf das Möbelstück einwirkt, desto dicker muss auch die OSB-Platte sein«, so Kohlwey. »Für Möbelstücke wie Regale oder kleine Schränke können OSB-Platten mit einer Stärke von 12 oder 15 mm ausreichen, während wir beispielsweise für die Konstruktion von Betten oder Tischen Stärken von 18 oder 22 mm empfehlen.«

Ebenmäßige Oberfläche

OSB ist vor allem aufgrund der typischen Oberflächenstruktur, bei dem die Späne wie zufällig angeordnet wirken, attraktiv für den Möbelbau. Aufgrund seiner ebenmäßigen Oberfläche kann »SterlingOSB-Zero« ohne weitere Behandlung verarbeitet werden. Die leicht glänzende Oberfläche ist widerstandsfähig gegen Kratzer und Beschädigungen.

»Soll die Oberfläche des Möbelstücks aus Gründen der Pflege, Haptik oder Optik behandelt, z. B. lackiert, werden, empfehlen wir, vorab die Kanten nach dem Zuschnitt zu entgraten und zu schleifen«, erklärt Kohlwey.

Ein Beispiel dafür, wie vielfältig die OSB-Platten in ein Raumdesign integriert werden können, ist das Projekt »Under the Roof« des Pariser Architekturbüros Florent Chagny Architecture. Die Platten wurden bei der Umgestaltung einer Dachgeschosswohnung für die Konstruktion unterschiedlicher Möbelstücke und Wanddekorationen verarbeitet. Die Wohnung befindet sich im obersten Stock eines Holzgebäudes aus den 1830er-Jahren. Um ihr eine neue Identität zu geben, wurde ein offenes, stilvolles Wohnkonzept entwickelt, das mit hohen Decken und mehr Licht modernes Großstadtflair vermittelt.

Bild: West Fraser.

Dieses Designkonzept zieht sich in Form des verwendeten SterlingOSB-Zero durch die gesamte Wohnung. So haben die kompakte Küche mit integriertem Sitzbereich ebenso wie das Bett und diverse Schrankfronten die typische OSB-Optik. Darüber hinaus wurden auch einige Wand- und Bodenflächen sichtbar mit dem Material beplankt.

»Die Idee war, die Funktionalität und Form der verwendeten Materialien hervorzuheben«, begründet der verantwortliche Architekt Florent Chagny die Entscheidung, die OSB-Platten als Hauptmaterial einzusetzen. »OSB wirkt sehr warm und passt gut zum ebenfalls großflächig eingesetzten Stahl. Mit der Wahl dieses Industrieholzes – also eines Rohmaterials, das normalerweise nicht sichtbar ist – wollten wir all die kleinen Details, die wir geschaffen haben, optisch hervorheben.«

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