65 Jahre Maschinenbau »made in Austria« (Titelthema 2021)

Artikel vom 17. März 2021
Sägemaschinen

Anwender, die mehr als einfach nur eine Maschine wollen, werden bei der familiengeführten Felder Group aus Österreich fündig. Innovative Maschinenkonzepte und qualitativ hochwertige Produkte haben das Unternehmen seit 1956 zu einem der technologisch führenden Hersteller der Branche gemacht.

Diesen und viele weitere Fachbeiträge lesen Sie in der 2021er-Ausgabe des Jahresmagazins »Holz + Möbel«, das Sie über diesen Link bestellen können.

n 65 Jahren hat das Unternehmen viele innovative Lösungen für Handwerk und Industrie entwickelt (Bild: Felder Group).

n 65 Jahren hat das Unternehmen viele innovative Lösungen für Handwerk und Industrie entwickelt (Bild: Felder Group).

Entwicklung und Produktion der an die 200 Maschinen umfassenden Modellpalette, von der kombinierten Standard-Holzbearbeitungsmaschine bis hin zum Hochleistungs-5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum oder zur vollautomatisierten Robotiklösung, erfolgt bei der Felder Group im Stammwerk in Hall in Tirol. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale sowie in den mehr als 250 Verkaufs- und Servicestellen in 84 Ländern arbeiten täglich daran, intelligente Lösungen für Holz bearbeitende Betriebe auf der ganzen Welt zu entwickeln, zu produzieren und zu verkaufen. Der Maschinenhersteller folgt dabei einer zentralen Philosophie: Den Kunden genau die individuell abgestimmte Holzbearbeitungsmaschine anzubieten, die ihre Anforderungen erfüllen. Die Marken »Felder«, »Format4«, »Hammer« und »Mayer« stehen dabei für Lösungen für den Möbelbau, für die Massivholzbearbeitung, für den Fensterbau, für die Aluminiumbearbeitung und mit der Produktlinie »c-tech« auch für die Kunststoffbearbeitung.

Zentrale in Hall/Tirol (Bild: Felder).

Im Jubiläumsjahr 2021 zählen immer noch dieselben Werte, die das Unternehmen seit Gründung begleiten: »Wir möchten unseren Kunden das perfekte Werkzeug für ihre Erfolgsgeschichte an die Hand geben. Die Qualität der Produkte bedingt den Erfolg des Kunden – wir suchen daher die kontinuierliche Zusammenarbeit und Abstimmung mit Anwendern aus Handwerk, Gewerbe und Industrie. Diese enge Zusammenarbeit erlaubt es uns, die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer zeitnah in die Entwicklung neuer Maschinenkonzepte aufzunehmen und mit optimierten Produkten die Konkurrenzfähigkeit der Kunden zu sichern«, erläutern die beiden Geschäftsführer Hansjörg und Martin Felder die Beweggründe des Unternehmens.

Weltneuheiten für die Branche

Mit hochwertigen Maschinen und besonderen Detaillösungen wurde aus dem Ein-Mann-Betrieb in der Werkstatt des elterlichen Hauses schnell ein Spezialist für kombinierte Holzbearbeitungsmaschinen. Inzwischen entwickeln über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Forschungsabteilung neue Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen der Anwender auf der ganzen Welt. 35 internationale Patente, 100 Maschinen-Neuentwicklungen und Markteinführungen sowie eine Investitionssumme von 22 Millionen Euro in den letzten Jahren zeigen den Stellenwert der Forschungs- und Entwicklungsarbeit, wodurch das Unternehmen zu einem führenden Unternehmen der Branche wurde.

Bereits im Jahr 2012 gelang dem Tiroler Familienunternehmen mit der neu entwickelten »Silent-Power«-Spiralmesser-Hobelwelle ein großer Fortschritt hinsichtlich Lärmminderung und Wirtschaftlichkeit bei Abricht- und Dickenhobelarbeiten. Die Eigenentwicklung basiert auf der Schneidengeometrie einer Spiralhobelmesserwelle und verfügt über große Spanräume sowie spezielle Hartmetallschneiden mit vier Schneidfasen. »Silent-Power« bietet eine bis zu zwanzigfach höhere Schneidenstandzeit gegenüber konventionellen HSS-Schneiden. Mittlerweile gehört die Spiralmesserhobelwelle schon zum »guten Ton« in Holz bearbeitenden Betrieben auf der ganzen Welt.

Neue Wege gehen

Eine der aktuellen Neuentwicklungen ist »PCS«, die Weltneuheit bei Sicherheitseinrichtungen für Formatkreissägen. Das »Preventive Contact System« erkennt menschliches Gewebe in der Gefahrenzone und lässt das Sägeblatt quasi wie von Zauberhand in wenigen Millisekunden verschwinden – bei Gefahr wird es schlagartig unter dem Tisch versenkt. Das System funktioniert völlig kontaktlos und dadurch absolut verletzungsfrei, zudem komplett beschädigungsfrei für Maschine und Sägeblatt und auf Knopfdruck sofort wieder einsatzbereit.

Die neue Sicherheitseinrichtung »Preventive Contact System« erkennt menschliches Gewebe in der Gefahrenzone und lässt das Sägeblatt in wenigen Millisekunden verschwinden (Bild: Felder Group).

Für die zuverlässige Funktion der Erfassung von Gefahrensituationen war es entscheidend, eine Technologie zu entwickeln, die berührungslos eine absolut sichere Unterscheidung zwischen menschlichem Gewebe und dem zu zerspanenden Werkstoff trifft. Bei »PCS« dient das Sägeblatt selbst als Sensor, es ist kein kostenintensives Zusatzsystem oder aufwendige Kamerasensorik nötig. Anschließend werden die sensorischen Signale in physikalische Bewegung umgesetzt. Dieser komplett neue Ansatz macht das System so besonders und so zuverlässig: berührungslos, extrem schnell und zerstörungsfrei. Die ersten Maschinen mit »PCS« werden im Frühjahr des Jubiläumsjahres ausgeliefert. Das System ist auf Wunsch als Erstausstattung mit der Formatkreissäge »Format4 kappa 550« erhältlich. Schritt für Schritt ist eine Ausweitung auf weitere, kleinere Baureihen geplant.

»PCS« ist auf Wunsch als Erstausstattung mit der Formatkreissäge »Format4 kappa 550« erhältlich (Bild: Felder Group).

Gemeinsam stärker

Eine seit Jahren bestehende, erfolgreiche Partnerschaft wurde in den letzten Jahren unter ein gemeinsames Dach geführt. Seit 2019 gehört die Marke »Mayer« zur Felder Group. Die beiden traditionsreichen Familienunternehmen vereinen so ihre technischen Kompetenzen bei Entwicklung, Produktion, Verkauf und Service von Druckbalkensägen. Mit dem gemeinsamen Knowhow und durch die Bündelung aller Synergien konnten schnell Mehrwerte für beide Unternehmen und ihre Kunden generiert werden.

Schon seit 1950 fertigt die Otto Mayer Maschinenfabrik im Schwarzwaldort Lombach Plattenaufteil- und Druckbalkensägen für die Bearbeitung von plattenförmigen Werkstoffen aus Holz, Kunststoffen, NE-Metallen, Verbundwerkstoffen, Gips- und Zementfaserplatten. In all den Jahren wurde die Marke zu einem Synonym für den Plattenzuschnitt. Als Teil der Unternehmensgrupppe erhält Mayer Zugang zu einem weltweiten Verkaufs- und Servicenetzwerk mit mehr als 250 Standorten. In den Produktionswerken in Hall in Tirol und Lombach entstehen auf über 100.000 Quadratmetern Produktionsfläche Tag für Tag hochwertige Maschinen für die Bearbeitung unterschiedlicher Materialien und für den Einsatz in Handwerk, Gewerbe und Industrie.

Die Integration der Otto Mayer Maschinenfabrik wirkte sich zudem sehr positiv auf den Produktionsstandort Lombach aus und eröffnete den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort neue Möglichkeiten sowie zusätzliche Perspektiven. Die effektive Zusammenarbeit und das gemeinsame Knowhow bilden dabei ein solides Fundament für die weitere Zukunft. Die Zahl der umgesetzten Projekte mit Solo-Sägen, Säge-Flächenlager-Kombinationen und automatisierten Anlagen für namhafte Plattenmaterialhersteller in Deutschland und in weiteren Ländern der Welt konnte bereits in den ersten Monaten erheblich gesteigert werden. Die Produktlinie »c-tech« der Felder Group für den Bereich Kunststoff- und Composite-Verarbeitung erlebte zudem eine spürbare Stärkung.

Auch vollautomatisierte Robotiklösungen werden entwickelt (Bild: Felder).

Das erweiterte Angebot durch die Produkte der Felder Group führte zu Synergieeffekten für viele Mayer-Kunden, und durch die umfangreiche Auswahl an Zubehör im Bereich Handling rund um die Maschinen sowie für den weiteren Warenfluss konnte die tägliche Arbeit in zahlreichen Werkstätten erleichtert werden.

Weiter am Puls der Zeit

Auch nach 65 Jahren ist die Felder Group weiter am Puls der Zeit. »Am Markt entwickeln sich permanent neue Materialien, deren Bearbeitung nur mit Erfahrung und ständiger Forschung entsprechend wirtschaftlich und qualitativ bearbeitet werden können. Es gilt also, Trends zu erkennen und durch branchenübergreifende Produktentwicklung sowie mit Investitionen in neue Technologien am Ball zu bleiben. Egal in welche Richtung sich die Märkte entwickeln, wir als Felder Group werden da sein«, geben Hansjörg und Martin Felder ihre Prognose für die Zukunft ab.

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