Holz-Beton-Hybridbauweise für moderne Quartiersentwicklung
Sonstige Dienstleistungen
Im wachsenden Neubaugebiet am Lettenwald im Ulmer Stadtteil Böfingen zeigen zwei fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise beispielhaft die flexiblen Möglichkeiten für die Entwicklung nachhaltiger Quartiere.
Eines der Herzstücke des Viertels in Ulm-Böfingen ist die energieeffiziente Wohnanlage aus Holzsystembau – geplant von den Architekten Obermeier + Traub aus Ulm. Umgesetzt wurden die Bauten von den Holzbauexperten der Firma Gapp Objektbau aus Öpfingen. Das Unternehmen ist Mitglied in der Zimmermeisterhaus-Gruppe. Das Ensemble ist die erste fünfgeschossige Wohnanlage in Holzbauweise in der Region. Die Anlage besteht aus zwei Mehrfamilienhäusern mit unterschiedlichen Grundrissen und insgesamt 20 Wohnungen.
Kombination der Werkstoffe Holz und Beton
Alle Geschosse über der gemeinsamen Tiefgarage wurden in Holzrahmenbauweise errichtet und untereinander durch Holzbetonverbunddecken getrennt. Die hochwärmegedämmten Wände weisen eine Stärke von 46,4 cm auf. Durch die Kombination der Werkstoffe Holz und Beton werden die Mehrgeschosser zu Hybridbauten.
Ein individuelles Brandschutzkonzept zeigt, dass die baulichen und anlagentechnischen Vorkehrungen sowie getroffene Kompensationsmaßnahmen die bauaufsichtlichen Schutzziele der baden-württembergischen Landesbauordnung erreichen. In der Praxis heißt dies: Mehrgeschossige Holzbauten – besonders in den Gebäudeklassen 4 und 5 – weisen hinsichtlich ihres brandschutztechnischen Sicherheitsniveaus keine Unterschiede zu Bauten aus Stahlbeton oder Mauerwerk auf. Mit der Fachplanung für Tragwerk, Bauphysik, Schall- und Brandschutz betraute man das Planungsteam Pirmin Jung Deutschland.
Energetisch gut aufgestellt
Energetisch spielen die hochwärmegedämmten Wände und der diffusionsoffene Wandaufbau eine wichtige Rolle, der zudem ein gesundes Raumklima begünstigt. Auch sind die Wohnhäuser mit einer dezentralen Lüftungsanlage samt Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Für Heizung und Warmwasseraufbereitung sind die Häuser an das Fernwärmenetz der Stadt Ulm angeschlossen. Der in diesem Wohnquartier baulich umgesetzte Energiestandard »KfW-Effizienzhaus 40« wurde von der KfW-Bank gefördert.